Die Frage, wie lange ein Mensch ohne Schlaf überleben kann, lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, die darüber entscheiden, wie lange man ohne Schlaf überlebt. Welche Faktoren das sind, werden im weiteren Verlauf des Textes erläutert. Schlaf ist letztlich von essenzieller Bedeutung, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Bereits eine verminderte Schlafqualität wirkt sich ganzheitlich auf den menschlichen Organismus aus. Kommt es hingegen zu einer Periode, wo Menschen überhaupt nicht schlafen, so ergeben sich noch schlimmere Risiken, die im weiteren Verlauf erläutert werden.
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Bedeutung von Schlaf für den Menschen
Um mit grundlegenden Aspekten anzufangen, nämlich der Bedeutung des Schlafes auf die Gesundheit, folgen Erläuterungen zum Thema Schlaf und Gesundheit. In der Tiefschlafphase kommt es beispielsweise zu neuronalen Umstrukturierungen im Gehirn. Die Sinneseindrücke des Tages werden verarbeitet und priorisiert, je nach Bedeutung bzw. Wichtigkeit. Des Weiteren finden wichtige Regenerationsprozesse in der Schlafphase statt. Vor allem Sportler sind deshalb auf einen erholsamen Schlaf angewiesen.
Somit hat die Schlafqualität Auswirkungen auf unsere kognitive Leistungsfähigkeit. Sportlicher Erfolg steht auch in Abhängigkeit zu einem erholsamen Schlaf. Ohne Schlaf wird die Konzentrationsfähigkeit rapide abfallen und es kommt zusätzlich zu Reizbarkeit. Folglich ist es wichtig, frühzeitig zu reagieren, wenn die Schlafqualität vermindert ist.
Symptome bei wenig Schlaf
Was sind erste Symptome eines Schlafmangels? Diese lassen nicht lange auf sich warten, denn bereits nach 24 Stunden ohne Schlaf, kommt es zu Symptomen. Wer 24 Stunden auf Schlaf verzichtet hat, hat bereits eine eingeschränkte kognitive Leistungsfähigkeit. Tägliche Aufgaben können mit einer verminderten Konzentrationsfähigkeit ausgeführt werden. Das Gehirn hat zudem Schwierigkeiten zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen zu differenzieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich das Gehirn über Nacht nicht umstrukturieren konnte, um für den nächsten Tag leistungsfähig zu sein. Betroffene reagieren überempfindlich auf Geräusche und sind anfälliger für Stress.
Kommt ein weiterer schlafloser Tag hinzu, verschlimmert sich die Situation nochmals drastisch. Nach 48 Stunden ohne Schlaf wird das vegetative Nervensystem durcheinander gebracht, sodass es zu einem erhöhten Blutdruck kommen kann, der mit Herzrasen einhergeht. Der Körper ist im Stressmodus. Am schlimmsten ist die eigene Leistungsfähigkeit betroffen. Denn diese liegt nur noch bei 50%, wenn der Schlaf für 48 Stunden ausbleibt. Vergesslichkeit macht sich breit und die sprachlichen Fähigkeiten leiden unter dem Schlafmangel.
Bleibt die Schlaflosigkeit bestehen, sodass man 72 Stunden ohne Schlaf ist, ergeben sich ernstzunehmende Konsequenzen. Die eigene Psyche wird labil und es kommt zu depressiven Phasen bis hin zu paranoiden Angstzuständen und mehr. Menschen, die 72 Stunden nicht geschlafen haben, wirken nach außen hin apathisch. Dies macht sich durch Desorientierung und Emotionslosigkeit bemerkbar. Dieser Zustand ist besonders gefährlich, weil eine Alltagsbewältigung ohne Hilfe nur bedingt möglich ist.
Kann man durch Schlafmangel sterben?
Hier kommt es auf die psychische und physische Verfassung des Betroffenen an. In der Regel ist der Tod, infolge von Schlafentzug nur bedingt möglich. Es kann jedoch zum Tod kommen, weil eine andere Erkrankung vorliegt, die durch Schlafmangel verschlimmert wird. Somit ist es von Fall zu Fall verschieden. Der menschliche Organismus ist bei jedem Menschen anders. Auch die Resilienz, also die psychische Widerstandsfähigkeit, als auch die körperliche Verfassung unterscheidet ist bei jedem Menschen.
Randy Gardner hat es 264 Stunden ohne Schlaf ausgehalten, was ihm einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde gebracht hat. Dies hat er im Alter von 17 Jahren geschafft, also im Jahre 1964. Dabei hatte er Halluzinationen und eine Aufnahmefähigkeit war kaum vorhanden. Aufgrund dessen sind heutzutage Weltrekorde dieser Art verboten, damit Menschen ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Deshalb wurde der neue Rekord von 266 Stunden ohne Schlaf im Jahre 2007 nicht anerkannt. Der Brite Tony Wright hat fast elf Tage ohne Schlaf verbracht.
Diese Beispiele zeigen, dass es durchaus möglich ist über einen längeren Zeitraum hinweg ohne Schlaf zu überleben. Doch wie bereits erwähnt können sich andere Faktoren negativ auf einen Schlafentzug auswirken. Liegen Krankheiten vor oder andere erblich bedingte Dispositionen, so kann ein exzessiver Schlafentzug durchaus mit dem Tod enden.
Aber ein Schlafmangel wird teilweise als therapeutische Methode angewandt, wenn auch in Maßen, bzw. nicht in dem Umfang, wie es die Rekordhalter gemacht haben. Es hat sich erwiesen, dass Menschen mit einer klinischen Depression, sich Abhilfe verschaffen können, indem Sie einen Tag auf Schlaf verzichten. Dabei ist bis heute nicht genau geklärt, wieso dies einen positiven Effekt auf das eigene Wohlbefinden hat. Forscher vermuten, dass sich das Gehirn, infolge des Schlafentzugs, besser vernetzen kann.
Fazit
Ein exzessiver Schlafentzug kann letztlich zum Tod führen. Dies wird durch Faktoren, wie Alter, Gewicht und Gesundheit beeinflusst. So kann es Menschen geben, wie die Rekordhalter aus England und den USA, die über einen längeren Zeitraum hinweg einen Schlafentzug ohne Folgeschäden überleben können. Dabei hätte diese Zeitspanne des Schlafentzugs für andere Menschen tödlich sein können. Folglich ist Schlafentzug ein ernstzunehmendes Problem, welcher behandelt werden muss, zumal sich erste Negativsymptome bereits nach 24 Stunden breitmachen.